Tauben

=> Direkt zur Fotogalerie

Allgemeine Infos

Alle unsere Stadttauben stammen von ehemaligen Haustieren ab: Früher wurden Tauben als Haustiere gehalten — als Hobby, aber auch zur Ernährung. Dafür wurde ihre Genetik nachhaltig durch Zucht verändert mit der Folge, dass auch die heutigen Stadttauben nach wie vor praktisch pausenlos brüten.

Diese züchterische Veränderung ist einer der Hauptgründe für die Problematik der heutigen Stadttauben, die selbst gar nichts für ihren starken Vermehrungsdrang können. Eine der wichtigsten Aufgaben bzw. Maßnahmen zum Schutz der freundlichen Vögel ist daher die Geburtenkontrolle.

Keine „Ratten der Lüfte“, keine „Krankheitsverbreiter“

Für die Vögel fatal ist zudem, dass ihnen seit langem negative Merkmale angedichtet wurden, die ihnen den geringschätzigen Beinamen „Ratten der Lüfte“ eingebracht hat. Abgesehen davon, dass aus dieser Name auch Ratten massiv herabwürdigt, weil sie mit minderwertig bzw. gar schädlich gleichgesetzt werden:

Es stimmt einfach nicht, dass Tauben massive Krankheitsübertäger sind!

Diese falsche Vorstellung ist spätestens seit 2017 durch die Untersuchung „Gefährdungseinstufung der Stadttauben? Überprüfung aktueller Aussagen aus dem Internet auf ihren Wahrheitsgehalt“. Mirja Kneidl-Fenske, Tierärztin und Michaela Dämmrich, Landesbeauftragte für den Tierschutz in Niedersachsen. Stand 29. Juli 2017 widerlegt worden. Die genaue Bewertung bezüglich jedes einzelnen potentiellen Krankheitserregers lässt sich hier nachlesen:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.erna-graff-stiftung.de zu laden.

Inhalt laden

Fehlernährung beeinflusst den Kot

Auch ein anderer Grund, der meist gegen Tauben vorgebracht wird, ist differenziert zu betrachten. Die Technische Universität Darmstadt (Institut für Massivbau) hat dazu Versuche durchgeführt und bei keinem der untersuchten Baustoffe — mit Ausnahme von Metallblechen — Veränderungen durch Taubenkot gefunden:

https://stadttauben-jena.de/data/_uploaded/file/Gutachten%20Baustoffe.pdf

Dennoch ist der Ekel vor Taubenkot weit verbreitet. Hierbei sollte aber bedacht werden, dass artgerecht gefütterte Tauben wesentlich besseren Kot haben. Es ist mithin gerade der Umstand, dass Stadttauben so schlecht behandelt werden und man sie (ver)hungern lässt, der zu schlimmem Kot der Tiere führt!

Häufigste Probleme

Dasselbe gilt auch für die häufigsten Gesundheitsprobleme, mit denen Stadttauben in Päppler*innen-Hand gelangen.

So stehen Unterernährung und Fehlernährung hierbei an höchster Stelle, oft einhergehend mit Überparasitierungen. Durch das Versterben von geschwächten Elterntieren müssen zudem häufig unselbständige Taubenküken versorgt und aufgezogen werden. Hierbei spielt auch eine Rolle, dass nicht selten Nester aus ästhetischen oder ähnlichen Gründen entfernt werden sollen, dazu sollen bereits geschlüpfte Küken dann „weg“ und finden mit Glück dann zumindest noch in Päppelstellen..

Vogeltypisch gibt es zudem Verletzungen, beispielsweise durch Anflugtraumen, bei Tauben jedoch leider auch durch tierquälerische Akte. Auch Verletzungen durch Tauben-Abwehrmaßnahmen sind leider häufig.

Ein besonders bei Stadttauben häufiges Problem sind zudem „Verschnürungen“ und daraus resultierende Fußverletzungen. Verschnürungen der Füße entstehen durch Umwicklungen von Zehen und ganzen Füßen mit Menschenhaaren und sonstigen fädigen Materialien. Dadurch dass Stadttauben sich viel in Menschennähe und am Boden aufhalten und beispielsweise in Ecken von Einkaufszentren etc. herumspazieren, geraten ihre Füße oft mit Menschen- und Tierhaaren in Kontakt und verwickeln sich darin.