Auswanderungsverfahren

Das Auswanderungverfahren ist eine Technik zur selektiven Anreicherung lebender, bewegungsfähiger Larven. Bei Igel werden damit beispielsweise die Larven des Lungenwurmes nachgewiesen.

Dabei macht man sich zu Nutze, dass die Larven aus dem Kot auswandern. Kot wird dafür über einen bestimmten Zeitraum hinweg in ein wenig Wasser bzw. physiologische Kochsalzlösung „gehängt“ — z.B. kann man einen Kot“brocken“ in/auf ein Stück Nylonstrumpf geben und so in ein wenig des physiologischen Mediums hängen, dass der Kot dieses ausreichend berührt. Die Larven wandern vom Kot in das Wasser/die Physiologische Lösung aus.

Man nimmt dann mit einer Pipette von dem Wasser und mikroskopiert dieses. Wichtig ist dabei: Man kann so nur lebende, bewegliche Larven anreichern. Man muss den Larven ausreichend Zeit geben zum Wandern und das genutzte Netz muss eine Porengröße haben, die von den Larven gut passiert werden kann. Also Netz, ausreichend großer Strumpf, Sieb… geht, Filterpapier o.ä. geht nicht.

Die Larven müssen entsprechen noch „gut drauf“ sein, damit sie wandern können. Also den nativen Kot nehmen, nicht etwa Kot, den man schon mit Flotationslösung versetzt hat. Damit die ausgewanderten Larven wirklich konzentriert sind, nur ganz wenig Wasser nehmen. Das Ziel ist ja sozusagen: Möglichst alle Larven aus dem Kotstück in möglichst wenig Wasser zu bekommen (=konzentrieren).

Hinweis Anreicherungsverfahren

WICHTIG ist, sich bei Anreicherungsverfahren stets bewusst zu sein, dass man je nach genutzter Technik IMMER SELEKTIV anreichert. Das muss man unbedingt verstehen und sich immer wieder vor Augen führen. Wenn man weiß, wonach man sucht, kann man sich die geeignete Methode hernehmen und somit das Gesuchte anreichern. Durch die Selektion werden jedoch immer andere Inhalte der Probe ausgeschlossen. Diese müssen daher immer parallel mit einer anderen Technik gesucht werden.