Igel-Kot auswählen

Wie erfolgreich eine Kotuntersuchung ist, hängt auch davon ab, wie sorgfältig das „Ausgangsmaterial“ ausgewählt wurde.

Denn der Igel bietet uns selbst sozusagen ein „natürliches Anreicherungsverfahren“ an: Immer mal wieder schiebt der Igel die Parasitenprodukte (Eier, Larven) in konzentrierterer Form aus, in Form von Schleimkappen, manchmal auch nur eine Art „Schleim-Umwicklung“ um die normal geformten Würste herum.

Wenn es um Kotuntersuchung geht, ist es immer wichtig, den vorliegenden Kot erst einmal makroskopisch zu prüfen. Dann wählt man für die Analyse möglichst diese schleimigen Anteile aus. Ich persönlich mache praktisch ausschließlich Direktausstriche solcher Kot-Anteile. Dazu suche ich wirklich die Box auch sehr genau ab, ignoriere viele „schöne“ Kothaufen, um gezielt nach diesen kleinen Schleimfitzeln oder auch Schleimüberzügen zu suchen. Darin liegen die Parasitenprodukte i.d.R. konzentriert in den Schleim eingebettet – ich nenne es für mich gern „LuWu-Larven in Aspik“ oder auch „Kokis/Haarwurmeier in Aspik“.

Und noch ein Tipp: Darmsaugwurmeier finde ich oft räumlich sehr nah an Haarwurmeier-Ansammlungen. Sehe ich also solche „Haarwurmei-Nester“ im Kot, dann gucke ich immer genau hier rundherum noch einmal genauer, weil hier oft die (etwas kleineren) DSW-Eier dann auch findbar sind.

Lungenwurmlarven wandern im übrigen auch unter dem Objektträger aus, ich gebe auf den ausgebrachten Kotschleimbrei immer einen kleinen Tropfen Wasser, so bildet sich zu den Rändern des Deckgläschens hin ein Wasserrand. Während ich die Probe durchfahre und untersuche, wandern dann Lungenwurmlarven immer weiter an den Rand. Nach einiger Zeit habe ich bei positiven Proben ein großes Gewimmel von LuWu-Larven am Probenrand in Richtung der Kanten des Deckgläschens.

Und bei Kokzidien schließlich: Wenn ich mir hier unsicher bin, lasse ich den mit Wasser aufgerührten (=feucht gehaltenen) Kot über Nacht stehen und gucke morgens noch einmal rein: Kokzidien fangen in der Zeit an zu sporolieren und sind dadurch dann noch leichter/eindeutiger zu erkennen.